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Das Haus mit den grünen Fensterläden: Roman

Sprache
Deutsch
Format
Kategorie

Romance

Die Hinterbliebenen des weiland Schlossers und Schmiedemeisters Hartmann tranken den Trauerkaffee in dem Hause mit den grünen Fensterläden. So hatte es der Verstorbene bestimmt. Das Gefolge hatte sich gleich nach der Beerdigung zu »Vater Hahn und Mutter Henne« ins Gasthaus »Zum heiseren Vogel« begeben, um das »Fell zu versaufen«. Der Heimgegangene hatte eine anständige Summe dafür ausgesetzt. »Er war ein honetter Mann«, sagte die Wirtin gerührt, als der Schwarm der Gäste plötzlich bei ihnen einbrach, und sie trocknete sich die Augen. »Ja«, meinte der Wirt, »der Hartmann wußte, was sein Fell wert war.« Er bekam gleichfalls nasse Augen, denn er wurde weich, sobald er bar Geld sah. Die kleine Trauergesellschaft in dem Hause mit den grünen Fensterläden war froh, als sie wieder allein war. Man hatte in dem »Mahonisekretär« einen großen Brief gefunden, der sollte vom Sohne vorgelesen werden allen denen, deren Namen auf dem Umschlage standen: »An meinen Sohn Peter Hartmann, der auch Testamentsvollstrecker sein soll. An meinen Neffen Ferdinand Hartmann und seine Frau Kamille, geb. Schulze. An die Witwe meines verstorbenen Sohnes Bernhard und ihren Sohn Bernhard. An die gnädige Frau von Denso und ihre Enkelin Erdmuthe v. Denso.« Der Brief lag nun, gewichtig durch das schwere Papier und die Riesenbuchstaben, die viel Material beanspruchten, vor dem einzigen Sohn und Erben Peter Hartmann, der stattlich und hochgewachsen mit scharfen, klugen Augen über die kleine Versammlung hinschaute. Auf dem dunkelgeblümten Sofa von riesigem Ausmaße, auf dem Hartmann senior zu Lebzeiten immer seine Mittagsschläfchen abgehalten hatte, saß heute ein feines Persönchen, das nicht hierher zu gehören schien. Der Spitzenüberwurf bestand aus echten Valanciennes, und das schneeweiße Haar schmückte eine Barbe von gleichem Wert. - Ihr rechter Arm umfaßte ein schönes zehnjähriges Kind, ein Mädchen, das mit großen Augen ernsthaft den Vorgängen in der Stube folgte. Als das gelbe Büttenpapier mit den groben Schriftzügen auf den Tisch gelegt wurde, deutete ein kleiner Zeigefinger darauf und ein helles Stimmchen fragte: »Was wird da?« ...

© 2017 Books on Demand (E-Book): 9783746033570

Erscheinungsdatum

E-Book: 27. November 2017

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